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Die durchschnittliche Qualität der Geocaches geht nach meinen Beobachtungen der letzten Jahre rapide nach unten.
Offenbar wird immer mehr Wert auf Quantität statt auf Qualität gerichtet.
Einer der Gründe könnte darin liegen, dass viele "Neulinge" (ohne das jetzt abwerten zu wollen, immerhin war jeder mal einer), die erst ein paar Caches gefunden haben, schon gleich selber einen auslegen wollen.
Dabei kommt es zu folgenden Teufelskreislauf:
Der Durchschnittsanfänger sucht erstmal die Caches in seiner Nähe. Aufgrund der statistischen Verteilung werden hier viele "einfache" Tradis und Filmdosen dabei sein. Der Neuling "gewöhnt" sich an diese "Qualität" und natürlich wird auch sein Erstlingswerk ähnlich aussehen. Die Folge: Die Qualitätsspirale sinkt rapide, immer mehr Filmdosen werden "in die Gegend geworfen".
Um dem entgegenzuwirken, habe ich hiermit meine persönliche "Initiative für bessere Caches" gestartet und möchte damit sowohl dem Neuling als auch dem einen oder anderen "alten Hasen" ein paar Anregungen geben, welche Gedanken man sich vor dem Auslegen neuer Caches machen sollte. Alles natürlich nur meine persönliche Meinung, meine eigenen Erfahrungen und meine Sicht der Dinge...
Was solltest Du beachten, wenn Du mit dem Gedanken spielst, einen Cache auszulegen?
Grundsätzliches
Gib Dir Mühe mit dem Auslegen und dem Ausarbeiten eines Caches und "wirf nicht einfach eine Dose in die Landschaft".
Lass Dir Zeit zum Ausarbeiten und verzichte auf "Schnellschüsse".
Investiere ruhig ein paar Euros in Material bzw. für die Umsetzung.
Willst Du ein größeres Gebiet näherbringen, überlege, ob nicht ein Multi-Cache mit einem schönen Final sinnvoller ist, als viele einzelne Micro-Caches.
Du bist nicht verpflichtet, einen Cache auszulegen und es genügt auch völlig, pro ca. 100 gefundenen selber einen auszulegen ;-)
Wenn Du eine Idee hast, aber nicht so recht weisst wie Du sie umsetzen sollst, unterhalte Dich - z.B. auf einem Stammtisch - mit anderen Cachern. Oder tue Dich gleich mit anderen zusammen, auch als Team kann man prima Caches gestalten und jeder kann seine Fähigkeiten einbringen.
Messe die Koordinaten mehrmals und am Besten an verschiedenen Tagen ein und bilde einen Mittelwert, damit die Lokalisierung genauer wird.
Gib dem Cache einen Sinn und lege ihn nicht um seiner selbst Willen aus.
Eine der Grundideen beim Geocaching war es einmal, den Cachern schöne Gegenden zu zeigen, sie an interessante Örtlichkeiten heranzuführen, ihnen spannende Rätsel aufzugeben, vielleicht sogar, ihnen etwas neues (geschichtliches, geologisches, heimatkundliches...) beizubringen. Im Grunde war eher der Weg das Ziel, der Cache nur das i-Tüpfelchen.
Dieser Grundgedanke geht leider immer mehr verloren, es zählen offenbar nur die Punkte, die man in der Statistik verzeichnen kann... Hier sollte man unbedingt gegensteuern!
Schlechte Beispiele für einen Grund sind u.a.:
- "Ich kann die Stelle, wo der Cache liegt super von meinem Wohnzimmer aus sehen, sonst ist da nichts besonderes."
- "Im Umkreis von 160m liegt noch nichts anderes"
- "Ich habe schon 2, 5 oder 10 Caches gefunden, drum muss ich unbedingt auch einen auslegen"
- "Hier gibt es garnichts zu sehen, drum muss wenigstens ein Cache hierher..."
Darum mache Dir Gedanken üeber den Cache, überlege, warum gerade hier ein Cache hin sollte.
Lege Wert auf Qualität statt auf Quantität, "mülle" also nicht einfach Deine Nachbarschaft mit Dosen zu.
Versuche einen Cache zu legen, den es Spaß macht zu Suchen und nicht einfach nur einen Punkt in der Statistik bringt.
Die Cachebeschreibung und der Titel (Name)
Lege Wert auf die Cachebeschreibung, gib dem Cache einen aussagekräftigen Namen.
Mache Dir Gedanken, erzähle etwas über den Grund / den Sinn (s.o.) des Caches, über dessen Umgebung usw. Erfinde vielleicht eine kleine Hintergrundgeschichte.
Eine sehr kurze Beschreibung lässt u.U. auf eine schlechte Gesamtqualität schließen...
Schlechte Beispiele für eine Beschreibung sind u.a.:
- "Mein Erster Cache. Viel Spaß!"
- "Hier gibt es nichts zu sehen."
Gib - vor allem bei Multis - an, wie lange der Cache ungefähr dauert, wie lang die Strecke ist, ob es ein Rundweg ist, etc. Und ggf. für welche Cacher er geeignet ist und für welche nicht.
Wähle die Symbole ("Attributes") mit Bedacht aus.
Wenn Du einen "additional hint" angibst, dann schreibe bitte was Nützliches oder lasse den Hint weg. Ein Hint sollte dann helfen, wenn man am Final(einer Stage ist und die Dose nicht findet, also im direkten Nahbereich. Oder er hilft bei der Lösung eines Mysteries.
Schlechte Beispiele für Hints sind z.B.:
- am Bahnhof" (wenn die Koordinaten eh schon auf einen Bahnhof zeigen...)
- "es gibt keinen Hint"
Sammle vorher Erfahrung
Lege nicht gleich einen Cache aus, wenn Du gerade mit dem Cachen angefangen hast.
Versuche erstmal möglichst viele Arten von Caches zu suchen und zu finden, auch in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. So bekommst Du mit, was es schon gibt, was geht und vorallem auch was nicht.
Lies die Kommentare von anderen Cachern durch zu Caches, die Du selber schon gefunden hast. So siehst Du, was gut ankommt und was eher nicht.
Meine persönliche Meinung: Suche erstmal 100 unterschiedliche Caches und fange dann erst an, über das Auslegen nachzudenken...
Versetze Dich auch in die Lage der Suchenden
Überlege, ob DU hier suchen wollen würdest. Nicht jeder wühlt z.B. gerne im Dreck einer Schutthalde. Nicht jeder lässt sich gerne beim Suchen beobachten. usw. Wenn Dein Cache sowas erfordert, erwähne es zumindest in der Cachebeschreibung.
Denke daran, dass es auch Grobmotoriker unter den Suchenden gibt. Verkraftet das der Cache und die Umgebung?
Nicht jeder ist so geschickt wie Du selber, z.B. im Tarnen, im Zurücklegen der Dose, im Bewegen im Gelände, ...
Größe
"Cache" heißt übersetzt auch "geheimes Lager". Man sollte nach Möglichkeit zumindest kleine Tauschgegenstände unterbringen können. Natürlich ist es nicht immer möglich oder sinnvoll, einen großen Behälter zu verstecken. Aber oft wird leider auch an Stellen mit viel Platz (z.B. im Wald) nur eine Filmdose versteckt - oder noch schlimmer - ein Nano-Behälter.
Wähle den Behälter also so groß wie möglich / wie es die Umgebung hergibt.
Location
Ist die Location wirklich einen Cache wert? Was willst Du den Leuten hier zeigen?
Ist es jedem erlaubt, sich hier aufzuhalten?
Wie reagieren wohl die Anwohner (nicht jeder ist begeistert, wenn plötzlich Horden von Suchern an seinem Zaun herumfingern)
Versetze Dich auch in die Denkweise von anderen sich hier aufhaltenden Personen: z.B: wie sieht es die Mutter mit ihren Kind, wenn in der Nähe des Spielplatzes "komische Gestalten" in den Büschen herumkrabbeln?
Ist es einigermaßen sicher, sich hier aufzuhalten? Wenn nicht, dann erwähne es - möglichst genau - in der Beschreibung und wähle die Terrain-Wertung entsprechend. Denke auch hier an die Geschicklichkeit der Suchenden!
Und was sich von selbst versteht: Beachte die offiziellen Guidelines (nicht im Naturschutzgebiet, keine Bahngleise, nicht auf dem Spielplatz, ...)
Kalkuliere unbedingt auch den "FTF-Ansturm" mit ein: Gerade in den ersten Stunden oder Tagen nach Veröffentlichung ist am Cache oft ein regelrechter Menschenauflauf zu beobachten. Hält die Location dem Ansturm stand?
"Verbrenne" keine Location: Lege keinen Micro in eine schöne Landschaft, die für einen schönen Multi geeignet wäre. Lasse ggf. lieber anderen, kreativeren Cachern den Vortritt.
Wartung und Dauerhaftigkeit
Überlege vorher, ob Du mit dem Wartungsaufwand klar kommst - auch über längere Zeit! Im Zweifel lass es lieber bleiben
Viele Caches verwahrlosen, weil der Owner nach ein paar Wochen keine Lust mehr hat...
Gestalte den Cache so, daß er mehrere Jahre überleben kann. Für einen guten Cache lohnt sich das auch :-)
Umweltschutz im weitesten Sinne
Respektiere unbedingt Naturschutzgebiete. Auch Gebiete, die nicht offiziell als solche gekennzeichnet sind, könnten ggf. seltene Tiere beherbergen!
Achte darauf, dass Du nichts beschädigst. Weder Pflanzen, Tiere, Gegenstände, Gebäude usw.
Bohre keine Löcher in lebende Bäume! Wenn Du an einem Baum unbedingt was befestigen musst, mache es ohne den Baum zu beschädigen (z.B. Seil) ansonsten nimm mindestens Edelstahlschrauben oder -nägel, die dem Baum weniger schaden als z.B. Kupfernägel (die sind giftig für den Baum!)
Achte darauf, dass Du keine Tiere mit dem Cache störst, indem Du z.B. ihren Bau blockierst o.ä.
Bringe nichts an Gegenständen an, die Dir nicht gehören. (Zumindest nicht an solchen, die anderen Privatpersonen gehören)!
Kalkuliere die "Zerstörungswut" mancher Suchenden ein. Achte darauf, daß auch die Umgebung des Caches einen Ansturm verkraftet!
Solltest Du den Cache wieder löschen, dann entferne auch die Dose.
Behälter und Aufmachung
Nimm einen anständigen, dauerhaft stabilen, wasserdichten Behälter. Kaugummidosen, Speiseeisbehälter usw. sind ungeeignet! Beachte, dass Temperaturunterschiede, wie sie im Sommer und Winter auftreten, viele Kunststoffe spröde werden lassen.
Lock&Lock Dosen, Tupperdosen, Munitionskisten, PETlinge usw. haben sich bewährt.
Verwende allgemein hochwertige Materialien (z.B. gute Box, starke Magneten, gebundenes Logbuch,...)
Verzichte unbedingt auf eine Tüte außen um den Cachebehälter! Tüten versiffen schnell und kehren den vermeintlichen Zweck ins Gegenteil. Wenn, dann gehört ein guter Zip-Beutel IN die Dose.
Spendiere ein anständiges, möglichst gebundenes Logbuch (China-Kladde, Spiralblock, o.Ä). Eine lose Zettelsammlung oder herausgerissene Telefonbuchseiten sind eine schlechte Idee.
Investiere ruhig ein paar Euros in die gesamte Umsetzung!
Guidelines
Was sich eigentlich von selbst versteht: Beachte die offiziellen Guidelines. Die meisten Punkte haben durchaus ihren Sinn, auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht. Über manche Punkte kann man natürlich auch mit den Reviewern diskutieren.
Versuche auch nicht zu Schummeln, damit dein Cache freigeschaltet wird. Wenn er abgelehnt wird, dann wird das einen Grund haben...
Link zu Guidelines auf der Reviewer-Seite: http://www.die-reviewer.info/guidelines.htm
Spezielles zu Multicaches
Wenn Du eine Story anfängst, dann führe sie auch konsequent bis zum Ende. Es ist für Suchende ärgerlich, wenn eine Story anfängt und dann unvermittelt endet...
Versuche, vom Start bis zum Final Deine Umsetzung in einer gleichbleibenden Qualität zu halten. Eine tolle, aufwendige Startstage und dann nur eine kaputte alte Finaldose, das passt nicht zusammen :-)
Gib Dir Mühe beim Eintragen der additional Waypoints. Benenne sie sinnvoll. Es hilft dem Suchenden, wenn er nicht alles eintippen muss (natürlich nur, wenn die Koordinaten nicht unterwegs erst gesucht bzw. ermittelt werden müssen)
Gib - wenn möglich - Parkplatzkoordinaten an und spendiere dafür einen Waypoint.
"Addtitional Waypoints" sind zusätzliche Waypoints. Speichere nicht die gleichen Koordinaten, die Du schon oben im Cache drin hast, nochmal ab. Es ist ärgerlich und unnütz, wenn man mehrere sich überlagende Symbole im GPS-Display hat...
Hier kannst abgegebene Kommentare lesen und eigenes Feedback abgeben.